Windenstart

Ablauf eines Windenstarts:

Seilauszug

Das Seil wird mit dem sogenannten Lepo ausgezogen. Dieses Seilrückholfahrzeug ist mit zwei Halterungen auf dem Fahrzeugdach versehen, in die die Seile mittels Karnelen eingehängt werden können. Wichtig ist es eine konstante Geschwindigkeit während des Seilauszuges zu fahren, damit das Seil optimal auf der Schleppstrecke liegt. Die Windenseile werden bis kurz vor den Startwagen gezogen. Dann wird die Verbindung des Fallschirms vom Windenseil das nicht aktiv ist (in der Regel das Luv-Seil, also das dem Wind zugewandte) gelöst.

Segelflug Start

Das Lee-Seil, also das dem Wind abgewandte Seil wird nun auf die korrekte Sollbruchstelle überprüft. Ist alles in Ordnung kann das Seil am Segelflugzeug eingeklinkt werden. Über den Startwagen wird nun Verbindung mit der Winde aufgenommen und der Flugzeugtyp sowie das aktive Seil angemeldet. Ist der Pilot abflugbereit, werden die Startkommandos gegeben. Ein Flächenende wird dabei von einem Starthelfer waagerecht gehalten. Ist der Pilot fertig, so wird der ausgestreckte Arm des Starthelfers in die Höhe gehalten. Ist das Seil straff geht der Arm in eine waagerechte Position.

Sobald der Windenfahrer nun die Winde startet und anfängt das Seil aufzurollen, wird das Fluggerät angezogen. Die Phase des Windenstartes verlangt vom Piloten und auch vom Windenfahrer besondere Konzentration, da in der Anfangsphase die Seitenruderkräfte noch sehr gering sind und der Pilot die Schlepprichtung nicht verlassen soll. Die Beschleunigung liegt beim Windenschlepp von Segelflugzeugen bei 3 bis 4 Sekunden bis 100 km/h. Begrenzt wird die erreichbare Höhe durch die Länge der Schleppstrecke, sowie durch die jeweilige Steigleistung des Fluggeräts und durch die Windstärke. Nicht jedes Flugzeug erreicht die gleiche Ausklinkhöhe. Die optimale Schleppgeschwindigkeit für ein Segelflugzeug hängt vom Flugzeugtyp ab und beträgt zwischen 70 und 120 km/h.

Phasen des Windenstarts

Startphase

Zu Beginn strafft der Windenfahrer langsam das Seil bis es straff zwischen Segelflugzeug und der Winde liegt. Ist es straff, beschleunigt der Windenfahrer das Flugzeug auf dessen Abhebegeschwindigkeit.

Abhebephase

Nachdem nun das Segelflugzeug abgehoben ist, muss der Pilot darauf achten innerhalb der ersten fünfzig Meter Höhengewinn nicht zu steil aufzusteigen (maximal 30° Anstellwinkel); da er im Falle eines Startabbruchs (aufgrund des Reißen des Seils oder des Ausfallens der Winde) nur wenig Spielraum hat das Flugzeug wieder in Normalfluglage zu bringen und zu landen. Daher sind sogenannte „Kavalierstarts“ tunlichst zu vermeiden.

Steigphase

Ab Erreichen der Sicherheitshöhe von etwa 50 m, kann der Pilot sich stärker an das Seil „hängen“, das heißt unter Beachtung der optimalen Geschwindigkeit (je nach Flugzeug zwischen 90 und 150 km/h) mit dem Höhenruder die Geschwindigkeit steuern. In der Regel steigt dann das Segelflugzeug mit 45° empor.

Ausklinkphase

In der letzten Phase des Starts lässt der Seilzug, da der Windenfahrer die Energie herausnimmt, nach. Der Pilot drückt nach, um das Segelflugzeug in Normalfluglage zu bringen.

Am höchsten Punkt des Schlepps wird das Seil aus der Schleppkupplung des Segelflugzeuge automatisch ausgeklinkt. Der Pilot klinkt noch manuell nach, um sicher zu gehen, dass die Verbindung zum Seil auch tatsächlich gelöst ist. Der Pilot kann aber auch jederzeit manuell während des Schlepps die Kupplung auslösen und somit eine Trennung vom Schleppseil herbeiführen. Das Kupplungsstück am Seilende fällt dann an einem kleinen Seilfallschirm herunter, während das Seil von der Winde komplett eingezogen wird.